Minsen-Förrien

Minsen-Förrien gehört zur frühgeschichtlich besiedelten Reihe von Warfen zwischen der verlandeten Harlebucht bis zur Innenjade. Die Ansiedlung soll schon im Jahre 500 als Flachsiedlung bestanden haben und im Mittelalter zur heutigen, hügelförmigen Warf aufgehöht worden sein. Bereits im 12. Jahrhundert schützte der Norderalten-Deich den Ort vor der Nordsee. 1317 wurde der Ort erstmals urkundlich als Minnenze erwähnt.



Minsen früher …

Der alte Dorfkern von Minsen liegt auf einer Rundwarf mit einem Durchmesser von etwa 220 Metern und einer Höhe von sechs Metern. Darauf sind die Häuser kreisförmig angeordnet. Mittig liegt eine weitere künstliche Erhöhung mit einem Durchmesser von etwa 60 Metern und zwei Metern Höhe. Dies ist die Kirchwarf, auf der sich Kirche und Friedhof befinden. Auf dieser mit acht Meter höchsten Stelle über dem umgebenden Land suchten den Bewohner Schutz vor Deichbrüchen bei Sturmfluten und in Kriegszeiten. Weiteren Informationen zur Kirche finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Förrien grenzt in Osten direkt an Minsen, so dass beide Ort gemeinsam den Kurort Minsen–Förrien bilden.

Das Minsener Seewief

Beliebtestes Minser Fotomotiv ist das „Seewiefken“, die attraktive Bronzeplastik einer Meerjungfrau, die auch das Wangerländer Wappen ziert.
Der Sage zufolge soll die junge Dame mit dem fischschwänzigen Unterleib vor Jahrhunderten von Fischern gefangen worden sein.
Aus Rache habe sie dann zur Gottesdienstzeit Deich und Dorf durch eine Sturmflut zerstört. Doch keine Bange, die Deiche sind mittlerweile sturmflutsicher und auch ein „Seewiefken“ wurde seit dem nicht mehr gesichtet . . .

Es gibt also wirklich keinen Grund, seinen Urlaub nicht einmal in Minsen-Förrien zu verbringen. Ach so, nicht ganz unwichtig: wir verstehen auch Hochdeutsch!
Und an den Gruß „Moin“ zu jeder Tages- und Nachtzeit gewöhnt man sich auch sehr schnell.

Das Nationalparkhaus

Mit Nationalpark-Haus Wangerland gibt es im beschaulichen Minsen eine großartige Ausstellung. Nehmen Sie sich Zeit und bummeln Sie in Ruhe durch die verschiedenen Themenbereiche. Sie finden dort tolle Angebote wie z.B. eine Miniaturlandschaft zum Biosphärenreservat „Niedersächsisches Wattenmeer“, Entdeckerschubladen unter dem anschaulichen Landschaftsmodell, Themenrahmen im Raum Mensch und Natur, drei Hörbojen, eine interaktive Infobar zum Thema Erneuerbare Energien, Multimediapräsentationen und eine großartige Aquariumlandschaft, die besonders bei unseren kleinen Gäste sehr beliebt ist.


St. Severinus und Jacobus Kirche

Das heutige Kirchengebäude auf der hohen Rundwarf stammt, seiner Bauweise nach zu urteilen, aus dem 13. Jahrhundert.
Der Glockenturm steht 12 m südlich von der Kirche entfernt und beherbergt drei Glocken, deren älteste die Jahreszahl 1747 trägt.

Sehenswert ist der Altar aus dem 17. Jahrhundert. Er schmückt 1998 die Kirche und stammt ursprünglich aus Groß-Partwitz, einem Dorf in der Lausitz, das dem Braunkohleabbau weichen musste.
Das beeindruckende Deckenfresko in der Apsis stammt aus dem Mittelalter und zeigt Christus als den Weltenrichter mit Schwert und Lilie.

Die Orgel aus dem Jahr 1841 wurde von dem oldenburgischen Meister Schmid gebaut.